Haushaltskollaps in Buchholz – und niemand trägt mehr Verantwortung als der Landkreis Harburg
Ein AfD-Perspektivbericht zur größten Finanzkrise seit Bestehen der Stadt
Die Haushaltslage in Buchholz ist nicht einfach angespannt. Sie ist nicht kritisch. Sie ist nicht „herausfordernd“.
Sie ist ein einziger, glühender Notruf – und er schallt längst über den Rathausplatz hinaus wie ein Alarmhorn aus einer Stadt, die auf eine Wand zurast, während alle anderen Fraktionen noch darüber diskutieren, ob man vielleicht vorher den Blinker setzen sollte.
Die Zahlen aus dem neuen Haushaltsbericht der Stadt sprechen eine Sprache, die so klar ist, dass man sich fragt, warum sie nicht schon längst politisches Donnerwetter ausgelöst haben. Buchholz steht 2025/2026 vor einem Defizit, das der Verwaltung selbst den Boden unter den Füßen wegzieht. Ein Doppelhaushalt, der ursprünglich einen kleinen Überschuss von 0,78 Millionen Euro tragen sollte, hat sich in einen Millionenkrater verwandelt. Als hätte jemand per Handgranate durch die rosa Haushaltskulissen geworfen.
Die Wahrheit ist einfach: Buchholz befindet sich mitten in der schwersten Haushaltskrise seiner Geschichte – und der Landkreis Harburg ist einer der Hauptverursacher.
1. Der Landkreis drückt uns die Luft ab – mit einer Kreisumlage, die jeder Realität spottet
Die berühmte „Kreisumlage“ – jener Betrag, den wir jedes Jahr an den Landkreis abführen müssen, ob wir wollen oder nicht – ist 2025 endgültig zu einem Mühlstein geworden.
31,1 Millionen Euro.
Mehr als 2,3 Millionen Euro über dem, was ursprünglich geplant war.
Und warum?
Weil der Landkreis Harburg seinen Umlagesatz 2024 einfach mal von 45,5 % auf 48,5 % hochgedreht hat. Ein Griff ins Stadtsäckel, so nonchalant wie ein Taschendieb auf dem Hamburger Dom – nur dass der Dom wenigstens belebt ist, während der Landkreis nicht einmal in der Lage ist, seinen eigenen Haushalt ordentlich zu führen.
Landrat Rempe bettelt um Mitleid: „unverschuldet vor riesigen finanziellen Problemen“ – insbesondere durch Flüchtlingsunterbringung und Kreiskrankenhäuser.
Unverschuldet? Da dürfen Buchholzerinnen und Buchholzer durchaus ein spöttisches Augenbrauenheben riskieren.
Doch während der Kreis seine Misere flächendeckend verteilt, erstickt Buchholz. 4 Millionen Euro mehr Umlage als noch vor wenigen Jahren – und die Stadt darf nicht einmal entscheiden, wofür das Geld verwendet wird.
Der Landkreis behandelt die Kommunen wie ein Sparkonto, auf das er jederzeit zugreifen kann, ohne dafür je einzahlen zu müssen. Und währenddessen sollen wir unsere Infrastruktur, unsere Schulen, unsere Kitas und unsere geplanten Investitionen zusammenstreichen wie eine Diätkur zur Unzeit.
2. Ein Haushalt unter Kuratel – der Kreis diktiert, Buchholz exekutiert
Der Haushaltsentwurf 2025/2026 wurde vom Kreis nur unter strengen Auflagen genehmigt.
„Genehmigt“ ist dabei ein großzügiges Wort – eigentlich wurde der Haushalt in eine Art finanzielles Zwangskorsett gezwängt.
Der Kreis hat eine Investitionssperre verhängt:
• Sämtliche Maßnahmen 2026 – 20,5 Mio. € – sind blockiert.
• Auch in 2025 dürfen rund 1 Mio. € an Projekten nicht einmal starten.
Das betrifft nicht nur Luxusprojekte, sondern lebenswichtige Infrastruktur:
– ein neuer Kita-Neubau (6,9 Mio. €) – verschoben
– Ausbau der Grundschule Sprötze (3 Mio. €) – verschoben
– Neubau der Wiesenschule – verschoben
– Feuerwehrhaus Holm-Seppensen – verschoben
– Reiherstieg-Ausbau – verschoben
– ZOB-Neubau – verschoben
– Südtangente – verschoben
Was für eine Ironie: Der Landkreis nimmt uns das Geld weg – und wir sollen die Feuerwehr vertrösten.
3. Der Finanzausschuss im Krisenmodus – 213 Kürzungsvorschläge, aber nur eine Botschaft: Die Lage ist katastrophal
Am 30. August 2025 gab es eine außerordentliche Sitzung des Finanzausschusses.
Nicht etwa, weil man plötzlich mutige Reformen beschlossen hätte, sondern weil der Kämmerer den Ratsmitgliedern endlich die brutale Wahrheit nicht länger verschweigen konnte.
213 Kürzungsvorschläge – eine Liste, die länger ist als manche Romane.
Während andere Parteien sich winden und wackeln, war längst klar:
Buchholz verliert seine Handlungsfähigkeit.
Der Finanzausschuss bestätigte: Ohne sofortiges Gegenlenken droht spätestens 2027 die Zahlungsunfähigkeit.
Ein Satz, der in einer funktionierenden Stadtpolitik ein politisches Erdbeben auslösen müsste.
4. Die politisch schmerzhafte Wahrheit: Jahrelang hat man Probleme ignoriert, schöngeredet, wegmoderiert
Immer wieder betont die Verwaltung, dass die Personalkosten um 10,8 % gestiegen sind.
Immer wieder wird darauf verwiesen, dass Steuereinnahmen wegbrechen.
Alles korrekt.
Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Stadtspitze und die Mehrheitsfraktionen jahrelang so getan haben, als würden sich Haushaltsprobleme durch bloße Hoffnung in Luft auflösen.
Buchholz ist gewachsen, aber die Haushaltsdisziplin nicht.
Und wenn man – wie der Landkreis – mit fiktiven Steuereinnahmen rechnet, die es in Buchholz gar nicht gibt, ist das Ergebnis schlicht absurd:
Buchholz wird abkassiert wie eine Stadt, die wirtschaftlich viel stärker wäre, als sie tatsächlich ist.
5. Freiwillige Leistungen in Gefahr – Empore, Stadtbus, Sportvereine, Kultur
Die Stadt sagt es inzwischen selbst:
Wenn die Sparpakete greifen sollen, dann wird es dort wehtun, wo das Buchholzer Leben eigentlich lebendig ist.
Sportvereine, Kulturzuschüsse, Stadtbus, Empore, Stadtfeste – alles steht auf der Kippe.
Die Stadt droht, sich selbst auszuhöhlen – weil der Landkreis die finanzielle Grundlage entzieht.
Investitionen? Fast null.
Personal? Einstellungsstopps.
Infrastruktur? Auf Jahre verschoben.
Das ist keine Stadtentwicklung.
Das ist ein strukturelles Schrumpfprogramm.
6. Und jetzt? Die verbliebenen Szenarien – alle sind schlecht, aber eines ist fatal
Die PDF zeigt drei Szenarien für die Zukunft:
Szenario 1: Sparen bis zur Handlungsunfähigkeit.
Szenario 2: Steuererhöhungen.
Szenario 3: Hoffen auf Bund, Land und Kreis.
Wer davon am realistischsten ist?
Eine bittere Mischung aus 1 und 2.
Und genau deshalb braucht Buchholz eine Opposition, die Klartext spricht – und sich nicht wegduckt, wenn der Kreis die Stadt in die Knie zwingt.
Die AfD-Position: Schluss mit dem finanziellen Ausbluten der Kommunen
Für uns ist klar:
Buchholz kann nicht länger das Sparschwein des Landkreises sein.
Wir fordern:
• ein Ende der systematisch überhöhten Kreisumlage
• ehrliche Haushaltsführung ohne Schönwetterprognosen
• Priorisierung von Pflichtaufgaben statt Symbolpolitik
• Abbau überflüssiger Stellen und Projekte im Landkreis, statt Abbau von Lebensqualität vor Ort
• eine Neuverhandlung aller finanziellen Vereinbarungen, insbesondere im Bereich Kinderbetreuung
Vor allem aber sagen wir es ohne Zuckerguss:
Solange der Landkreis seine Krise auf die Städte abwälzt, wird Buchholz nicht aus eigener Kraft stabil werden.
Fazit: Wer jetzt nicht handelt, verliert die Stadt
Buchholz befindet sich in einem finanziellen Stresstest, den die politische Mehrheit selbst zugelassen hat.
Und während Rot, Grün, CDU und FDP sich gegenseitig die Schuld zuschieben, bleibt es die AfD, die nüchtern ausspricht, was Sache ist:
Der Landkreis drückt Buchholz die Luft ab – und die Stadtverwaltung hat keinen Plan B.
Die kommenden Monate werden entscheiden, ob Buchholz eine selbstbestimmte Stadt bleibt oder sich in eine Dauer-Notlage manövriert.
Wir werden weiter genau hinsehen.
Und wir werden weiter genau benennen, wo die Fehler liegen – und wer sie zu verantworten hat.
Denn Buchholz verdient eine Zukunft, keine Haushaltssperre.
